Camping Riva di Ugento ist ein riesiger, kaum überschaubarer Platz südlich von Ugento entlang der Meeresküste. Die Ausschilderung ist nicht besonders auffällig, weil sie sich unter Reklameschildern verschiedener Art gleichwertig versteckt. Wer zwischen 14 und 16.00 Uhr anreist, muss sich auf einem Warteplatz vor der Einfahrt einreihen, eine Einweisungsnummer an der Rezeption entgegennehmen, wird nach der Mittagsruhe von einem Platzeinweiser mit Mofa abgeholt und bekommt seinen Stellplatz zugewiesen. Man muss seine Pässe abgeben, bekommt eine provisorische Platzkarte und kann die Formalitäten am nächsten Tag erledigen. Gezahlt wird im Kautionssystem im Voraus, genau abgerechnet bei der Abreise. Tipp: den Einweiser nach der benötigten Stromstärke fragen, denn 2 A und 300 W sind nicht mehr zeitgemäß, was man spätestens nach dem ersten Sicherungsknaller feststellt. Dann allerdings hat man sich auf dem zugewiesenen Platz eingerichtet, muss seinen Einweiser vom Vortag suchen und um ein anderes Plätzchen bitten. Es soll mit 6 A abgesicherte und bis 1200 W starke Stromanschlüsse geben.
Auf dem Platz ist alles vorhanden, was der Camper benötigt: gut sortierter Supermarkt, Gaststätte, Bar, jede Menge Sport- und Spielgelegenheiten. Sanitärgebäude mit Sitztoiletten gibt es in Massen, einige größere und viele kleinere. Sie sind sauber, entsprechen dem Standard, sind aber im Inneren etwas eng bemessen. Wer eine Waschmaschine benötigt, wird bedient, 5 € pro Waschgang sind recht happig, dafür bekommt man aber noch eine Bügeleisenzugabe.
Angenehm breite Hauptwege durchlaufen das Gelände. Von ihnen führen viele kleinere , nach dem ersten Eindruck recht verwirrende Wege zu den Stellplätzen. Und die gibt es in jeder Größe unter schattigen, weit ausladenden Pinien und Laubbäumen, nischenförmig angelegt im Unterholz, oder als Baumgrotten und -dome. Man findet sie als Einzelparzellen ebenso wie als Gruppenstellplätze für Zelte. Vereinzelt stehen hohe Stahlgestelle mit leichten Sonnenschutzplanen herum, unter denen auch größere Wohnmobile ausreichend Platz haben. Wer es sonniger mag, findet auch sein Plätzchen auf einer Wiese oder baumlosen Stellfläche. Sehr romantisch das Ganze, aber für den Anfang gewöhnungsbedürftig, weil das nach Quadratmetern ausgerichtete Parzellensystem fehlt. Die Einweiser kennen ihre Parzellen, die von gelben Steinen begrenzt werden, aber genau.
Strand und Campingplatz sind durch einem Maschendrahtzaun mit wenigen Durchgängen voneinander getrennt. Um 21 Uhr werden die Eingänge zum Strand geschlossen. Der Zaun läuft entlang einer sehr schönen Düne, die eine Vielzahl kuscheliger Kuhlen mit weichem Sand und schützendem Unterholz aufzuweisen hat. Der Strand selbst ist flach, breit, feinsandig und erstreckt sich kilometerlang am glasklaren Meer, das Ende August / Anfang September noch Badewannentemperatur aufzuweisen hatte.
Die Umgebung des Campings bietet außer Olivenhainen wenig. In Ugento renoviert man zur Zeit einige Plazza, was hoffen lässt. Der Ort selbst veranlasst zum Ausreißen. Weiter entferntere Ziele wie Gallipoli (hier auch größerer Einkaufsmarkt) oder Leuca sind schon eher eines Besuches wert.
unsere Seiten wurden letzmalig geändert am 04.11.2016